Das Ziel des Wertekompasses ist es, die Zusammenarbeit innerhalb der kantonalen Verwaltung zu stärken. Wir wollen uns in unserer Zusammenarbeit stärker vernetzen und übergreifend zusammenarbeiten – die Stärke unserer Organisation, die Stärke der Vielfalt nutzen. Dazu wollen wir mit der Du-Kultur Hürden reduzieren, damit die Ansprache und Kontaktaufnahme über die Team-, Amts- und Departementsgrenzen einfacher werden.
Die Du-Kultur soll das Gemeinsame stärken – jedoch nicht in Respektlosigkeit verkommen. Der gegenseitige Respekt ist ebenso Teil des Wertekompasses, wie der Wunsch nach Vernetzung und nach Dialog auf Augenhöhe. Was heisst das nun im Alltag?
Wenn wir uns im Lift oder in der Cafeteria sehen, wollen wir uns einfach und natürlich mit Du begegnen. Wenn ich eine Kollegin oder einen Kollegen in der kantonalen Verwaltung aus einem anderen Departement geschäftlich kontaktieren muss, kann ich ihn / sie mit du anschreiben.
Wenn ich einem Mitarbeitenden in der Ausübung ihrer/seiner hoheitlichen Aufgabe begegne, zum Beispiel bei der Kantonspolizei oder einer Steuerkommissärin, dann achte ich ihre Rolle und Funktion und bleibe ich selbstverständlich beim Sie.
Die Regierung hat entschieden, dass der Wertekompass und damit auch die Du-Kultur innerhalb der Verwaltung gelten sollen. Beim Kontakt gegen aussen aber – zum Beispiel von der Verwaltung gegenüber den Berufsfach- und Mittelschulen oder gegenüber den Mitarbeitenden von selbständig öffentlich-rechtlichen Anstalten – bleiben wir weiterhin bei der formalen Ansprache und beim Sie.
Dies ist für uns neu und zu Beginn ungewohnt. Seien wir mutig und gehen aufeinander zu. Dem Gegenüber geht es wohl genauso und vermutlich ergibt sich die eine oder andere Situation, über die wir rückblickend gemeinsam schmunzeln können.
Nebenbei, es gibt auch neutrale Ansprachen und Grussformeln – insbesondere am Morgen und Abend. Ein «Guete Morge» oder «Schöne Obig» – ist sehr neutral, womit man auf die Reaktion des gegenüber warten kann. Probiert es aus!